Am 16.05.2023 unternahmen die Schüler des Leistungskurses Deutsch 11 um ihre Tutorin Frau Passow eine Exkursion ins Staatstheater Cottbus. Inszeniert wurde das Drama „Romeo und Julia“ vom wohl bekanntesten englischen Literaten William Shakespeare, der als Vorbild für die Literatur des Sturm und Drang galt, einem unserer Abiturschwerpunkte.

Um 9:30 Uhr trafen sich alle an der Bushaltestelle Berliner Chaussee und fuhren mit dem Bus nach Cottbus. Glücklicherweise hielten wir direkt am Theater, sodass wir keinen langen Fußweg zurückzulegen hatten. Nachdem wir von Frau Passow die Karten ausgehändigt bekamen und im Foyer unsere Sachen abgegeben hatten, begann um 11:00 Uhr die dreistündige Inszenierung, die eine zehnminütige Pause beinhaltete. Wieder draußen, machten wir noch ein Kursfoto und fuhren anschließend nach Lübben zurück, wo wir gegen 15:00 Uhr eintrafen.

Am Freitag der folgenden Woche, dem 26.05.2023, an dem die Eindrücke immer noch in allen Köpfen sehr präsent waren, besuchte uns Sonja Waldhaus, eine Theaterpädagogin vom Cottbuser Staatstheater, und führte mit unserem Kurs einen Workshop durch. Dieser hatte zum einen den Zweck einer teambildenden Maßnahme, aber hauptsächlich ging es um die Aufarbeitung des Stückes.

Es begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde: Auf dem Boden waren viele Postkarten mit verschiedensten Motiven verteilt und jeder musste sich eine aussuchen, die er mit dem Stück in Verbindung bringt. Im Anschluss stellte sich jeder mit seinem Namen vor und begründete kurz die Wahl seiner Karte. Danach folgte zunächst ein Spiel zur Auflockerung: Die Stühle wurden wahllos in der Aula verteilt und einer lief durch die Reihen, um sich den letzten freien Stuhl zu sichern. Die Herausforderung: Der Rest musste so schnell die Plätze wechseln, dass derjenige, der einen Platz suchte und sich dabei nur im Schneckentempo bewegen durfte, keinen Platz bekommt. Sobald jemand der anderen am Ende keinen Platz mehr hatte, war er als nächstes dran. Der nächste Punkt war ein „Speed-Dating“: Dazu wurden zwei Stuhlkreise – einer innen und einer außen – gebildet und man musste sich mit seinem Gegenüber zu einer bestimmten Frage zum Stück austauschen. Dann wurde weitergerückt, sodass man immer jemand anderes vor sich hatte.

Nun tauschten wir uns über das Stück aus. Wir spekulierten über die Optik der Bühne sowie die Bedeutung der Kostüme und Requisiten, aber debattierten auch darüber, wie das Stück noch verbessert werden könnte und ob es Shakespeare gefallen hätte. Dabei empfanden viele die bewusst übertrieben dargestellten Szenen als Reizüberflutung und wir diskutierten ausgiebig über die Stellung des Kinderwagens relativ am Ende des Stückes. Kritisiert wurde auch, dass zum Teil wichtige Akte wie die Trauung von Romeo und Julia oder die Versöhnung der Familien Montague und Capulet am Grab ihrer Kinder ausgelassen wurden. Insgesamt kamen wir jedoch zum Schluss, dass Shakespeare die Inszenierung seines Dramas bestimmt gefallen hätte.

Am Ende wurden wir auch selbst noch einmal schauspielerisch tätig: Es wurden Schilder mit Zitaten aufgestellt, die alle irgendetwas mit Romeo und Julia zu tun hatten, und die Schüler, die das gleiche Zitat gewählt haben, mussten um dieses eine kurze Szene improvisieren. Das war eine sehr lustige Erfahrung, es kamen sehr unterschiedliche kreative Ideen heraus.

Insgesamt wurde der Workshop sehr gut aufgenommen, obwohl man sich auf vieles auch einfach einlassen musste. Am Ende verabschiedeten wir uns herzlich mit einem Blumengruß. An dieser Stelle möchten wir Frau Waldhaus nochmal für diesen Workshop danken.

Lübben, 17.06.2023

Lutz Fischer, LK Deutsch 11